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Weiter Schreiben > Editorial

Über uns

Für Autor*innen ist es elementar, dass der Prozess des Schreibens nicht abbricht. Das gilt für Autor*innen, die aus Kriegs- und Krisengebieten fliehen und im Exil leben müssen, in besonderem Masse. Für sie war der Schreibprozess durch die politische Situation in ihren Herkunftsländern oft nicht nur unterbrochen, das Schreiben war für einige von ihnen sogar lebensgefährlich geworden. Am neuen Ort, ausserhalb des eigenen Sprachraums, sind sie jedoch auf Übersetzungen angewiesen, um weiter mit den Lesenden in Resonanz treten zu können. Denn weiter schreiben zu können, heisst auch, weiter gelesen werden zu können, das Schreiben und das Gelesen-werden gehören zusammen. Autor*innen schreiben nicht für sich, sondern aus sich heraus. «Wer schreibt, ist in erster Linie Autor oder Autorin, egal, aus welchem Land er oder sie stammt. Die Herkunft eines Menschen darf kein Grund sein, dass ihm das Schreiben und das Publizieren verunmöglicht wird», sagt Peter Stamm, ein Autor des Projekts.

Gerade weil Flucht ein so radikaler Bruch ist, fokussiert Weiter Schreiben auf die Kontinuität des literarischen Wirkens. Weiter Schreiben hat neben dieser zeitlichen Dimension aber auch eine räumliche Bedeutung im Sinne einer Ausdehnung bzw. Erweiterung der Perspektive. «Die Weltliteratur will die gesamte Literatur der Welt sehen, möglichst in allen Sprachen. Literatur ist ein weltweites Gespräch. Ein Dialog in verschiedenen Sprachen ist ein guter Versuch, auch sprachlicher Versuch, und die Sprache selbst ist ein Kern der Literatur, wahrscheinlich mehr als alle Themen, die ja leicht verwackeln können», sagt Zsuzsanna Gahse, ebenfalls Autorin des Projekts.

Oft fehlen die Stimmen von Menschen im Exil in der öffentlichen Debatte, meist wird über sie gesprochen und nicht mit ihnen. Dadurch dass bei Weiter Schreiben die Autor*innen selbst das Wort ergreifen, vertiefen sie den transkulturellen Dialog und durchkreuzen so Stereotype und Lesegewohnheiten.

Die fünften Landessprachen werden bei Weiter Schreiben als Teil der Schweizer Literaturwelt präsentiert. Im Sinne Hannah Arendts gehen wir davon aus, dass sich Zugehörigkeit über gemeinsames Handeln und Sprechen herstellt und sehen unsere Aufgabe darin, einen Raum für ein solches gemeinsames Handeln zu bereiten. Wir wollen Räume öffnen und Handlungszusammenhänge schaffen, in denen Autor*innen als Autor*innen und nicht als Geflüchtete wahrgenommen und gehört werden. So erscheinen sie als Akteur*innen auf der literarischen Bühne und können sich einem breiten Publikum in ihrer Profession und Expertise vorstellen. Weiter Schreiben ist kein Hilfsprojekt, sondern ein Austauschprogramm, das in beide Richtungen wirkt.

Zentral für das Gelingen ist das Tandemprinzip. Im Rahmen von Weiter Schreiben kommen jeweils ein*e Exil-Autor*in und ein*e im Schweizer Literaturbetrieb etablierte*r Autor*in zusammen, um sich künstlerisch, politisch und persönlich auszutauschen. Seit 2021 bilden sich Schweizer Tandems mit Autor*innen aus Ägypten, Afghanistan, dem kurdischen Irak, der Schweiz, Sri Lanka, Syrien, der Türkei, Ungarn. Wir starteten 2021 in der deutschsprachigen Schweiz, 2022 folgte die französisch- und 2023 die italienischsprachige Schweiz. Wir veröffentlichen literarische Texte und Werkstattberichte der Tandems und veranstalten Lesungen im ganzen Land.

Weiter Schreiben Schweiz gibt es seit 2021, umgesetzt wird das Projekt von artlink. Initiantin und Co-Gründerin des Projekts ist die Schriftstellerin Annika Reich. Weiter Schreiben Schweiz wurde nach dem Vorbild und den Prinzipien des mehrfach preisgekrönten Projekts von Weiter Schreiben Deutschland, das bereits seit 2017 erfolgreich Exil-Autor*innen das Weiterschreiben ermöglicht, aufgebaut.

Förder*innen und Kooperationspartner*innen von Weiter Schreiben Schweiz:

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