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Künstler*innen > Illustrator*innen > Yulanie Jayasena Perumbadage

Yulanie Jayasena Perumbadage

Geboren 1971 in Sri Lanka. Sie schloss ihr Kunststudium in Malerei und Bildhauerei 2001 in Colombo mit einem Bachelor ab. Bereits während des Studiums beteiligte sie sich an Ausstellungen in Colombo. Seitdem ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Von 2005 bis 2009 unterrichtete sie als Kunstlehrerin in einer Primar-und Mittelschule in Puttalam.

Perumbadages Kindheit und Jugend waren überschattet von ständigen politischen Unruhen und öffentlicher Gewalt: Zuerst waren es Kämpfe und Aufstände innerhalb der singalesischen Volksgruppe, die vom autoritären Regime brutal unterdrückt wurden. Daraus entwickelte sich der fast dreissigjährige Bürgerkrieg zwischen Singalesen und Tamilen.

Die Künstlerin und ihr Mann Indika engagierten sich politisch in einer Gruppe, die sich für die Rechte der Tamilen einsetzte, obwohl beide Singalesen sind. Ihr Mann arbeitete als Journalist für eine regimekritische Zeitung, was zunehmend gefährlich wurde. 2008 musste er aus Sri Lanka flüchten und fand in der Schweiz Asyl. 2009 konnte die Künstlerin ihm gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter folgen. Seither lebt die Familie in Schaffhausen. Der Beginn war schwer: eine fremde Sprache, Heimweh, soziale Isolation, Angst um Familie und Freunde in der Heimat. Es war die Malerei, die ihr half. Dank der Unterstützung durch das HAUS DER KULTUREN in Schaffhausen hat sie Mut geschöpft und den Pinsel wieder in die Hand genommen.

Perumbadages künstlerische Arbeit war von Anfang an politisch motiviert. In ihren Bildern konnte sie gegen die täglich beobachtete Gewalt, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen protestieren und aufzeigen, was dadurch mit den Menschen geschieht. «Ich male Gesichter, um sie nicht zu vergessen», so der Titel ihrer ersten Ausstellung in Schaffhausen. In den ersten Jahren des Exils hat sie sich in ihren Bildern vor allem mit den schrecklichen Erinnerungen an den Bürgerkrieg und mit dem Abschied von politischen Freunden auseinandergesetzt. Viele von ihnen mussten ins Gefängnis, einige wurden ermordet, ihnen sollten ihre Bilder Respekt zollen.

Zunehmend hat sie in ihrer Malerei die Erfahrungen mit der fremden Kultur, der Sprachlosigkeit und dem Gefühl der Ausgrenzung Ausdruck verliehen: «Siehst du Menschen oder Masken?» Nach und nach entstanden Freundschaften. Sie engagiert sich in einer Menschenrechtsgruppe, gab Malkurse für Kinder, konnte fast jedes Jahr eine Ausstellung realisieren und fand 2018 eine Anstellung im Museum Allerheiligen in Schaffhausen – endlich angekommen!

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