Golnaz Fathi
Als ausgebildete Kalligrafin besitzt Golnaz Fathi die Fähigkeit, bekannte Sprache meisterhaft in Form und Komposition zu verwandeln. Sie entdeckte die Kalligrafie während ihres Grafikdesign-Studiums an der Azad-Universität in Teheran und verließ dieses später, um sechs Jahre lang an der Kalligrafievereinigung Irans (Calligraphy Association of Iran) zu studieren. Infolgedessen wurde Fathi die erste Frau, die eine Auszeichnung in Ketabat erhielt – einer besonderen Gattung der Kalligrafie.
Bald jedoch ermüdeten sie die strengen Regeln und Vorgaben dieser Disziplin. In ihren Gemälden entwickelte sie daher eine neue Ausdrucksform: eine imaginäre Sprache, tief verwurzelt in der persischen Tradition und zugleich ein Hinweis auf eine gesellschaftliche Erneuerung. Ihre Arbeiten tragen Spuren von Bedeutung, die keinem bekannten Schriftsystem zugeordnet werden können. Die Kraft ihrer Werke entspringt dem Drang, Gefühle auszudrücken, die sich nicht in Worte fassen lassen – Fathis Werke sprechen, wo Sprache versagt.
Sie hatte Einzelausstellungen in New York, Shanghai, London, Beirut, Hongkong, Singapur, Paris und Dubai, unter anderem: No Rain Will Put Out This Fire, October Gallery, London (2023); The Road Forward, Sundaram Tagore Gallery, New York (2022); Let’s Pretend Everything Is Alright, Sundaram Tagore Gallery, New York (2019); A Long Line Without a Word, Pearl Lam Gallery, Shanghai (2018); Contemplations, Sundaram Tagore Gallery, Singapur (2016); Khat–Line, The Third Line, Dubai, VAE (2016); Dance Me to the End of Night, October Gallery, London (2014); Marked: Contemporary Takes on Mark-Making, Sundaram Tagore Gallery, New York und Hongkong (2014).
Fathi war zudem an zahlreichen Gruppenausstellungen beteiligt, darunter: Sweeter than Honey, Pinakothek der Moderne, München (2025); The Way of Writing, Museo Correr, Venedig (2024); The Decorated Words, Metropolitan Museum, New York (2019); Infinite Present, Cambridge Art Council, Massachusetts (2018); All Happens After Sunset, MOCA Art Pavilion, Shanghai (2017); Frontier Reimagined, Museo di Grimani, Biennale Venedig (2015); Writing Non Writing, Museum of Contemporary Art, CAA Hangzhou, China (2015); The Other Half of Iran, Islamic Arts Museum, Malaysia (2013); World Stories: Young Voices, Brighton Museum, Großbritannien (2012); The Art of Writing, Art Forum Wiesbaden, Deutschland (2011); Iran Inside Out, Chelsea Museum, New York (2009) und die Internationale Biennale für Künstlerinnen, Südkorea (2009). Außerdem nahm sie an der Ausstellung Word into Art im British Museum teil (2006).
Golnaz Fathi erhielt 2011 den Young Global Leader Award.
Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen des Metropolitan Museum, New York; Asian Civilizations Museum, Singapur; Brighton & Hove Museum, Großbritannien; British Museum, London; Carnegie Mellon University, Doha, Katar; Museum of Islamic Art, Malaysia; Devi Art Foundation, Neu-Delhi, Indien; Denver Art Museum, Colorado, USA; der Weltbank in Washington D.C.; der Farjam Foundation, Dubai; der Salsali Art Foundation, Dubai; der Written Art Collection in der Pinakothek der Moderne, München; der Pareli Privatsammlung, Frankreich sowie der Qatar Foundation, Doha.
Webseite: https://www.instagram.com/golnazfathi/