Symposium - Literaturen der Schweiz mit Jafar Sael und Hussein Mohammadi
Anschliessend am Symposium "Literaturen der Schweiz" im Literaturhaus Zürich haben Hussein Mohammadi und Jafar Sael am 17. September 2021 über ihr Schreiben und ihre Erfahrungen als Exilautoren in der Schweiz gesprochen. Ausserdem haben die Autoren, beide aus dem Afghanistan stammend, eigene Texte gelesen. Die Frage nach der Rolle von verschiedenen Sprachen als Ausdruckmittel lag im Mittelpunkt des Abends: Beide Autoren schreiben sowohl in ihrer Muttersprache Dari-Farsi als auch auf Deutsch.
Ana Sobral hat das Gespräch moderiert.
Den Abend im Literaturhaus Zürich fotografierte für uns Xenia Zezzi.
Das Literaturhaus lud Literaturvermittler*innen in der Schweiz ein, sich über die Frage des Schreibens in verschiedenen Sprachen auszutauschen.
Jafar Sael und Hussein Mohammadi, beide aus Afghanistan, kannten sich bereits und freuten sich, zusammen auf der Bühne zu sitzen und sich über ihr Schreiben auszutauschen.
Jafar Sael schreibt seit seiner Jugend Gedichte. Poesie, sagt er, ist ein verdichteter Ausdruck gelebter Erfahrungen.
Hussein Mohammadi schreibt Geschichten und Romane, weil sie ihn in die Erlebniswelt eines anderen Menschen versetzen können.
Die Zuhörer hörten Jafar Sael zu, der sein Gedicht auf Farsi vortrug, während sie die Übersetzung auf Deutsch lasen.
Deutsch, sagt Jafar Sael, ist eine sehr genaue Sprache, mit der man Gefühle direkt ausdrücken kann. Farsi hingegen ermöglicht es ihm, eine reiche Bilderwelt und die Kunst des indirekten Sprechens zu erkunden.
Hussein Mohammadi wählte auf seiner Flucht nach Europa bewusst den schwierigeren Weg, um die Erfahrungen von Geflüchteten zu dokumentieren. Sein Reisebericht, der im Original auf Deutsch verfasst ist, kann online bei Weiter Schreiben Schweiz gelesen werden.
Das Gespräch wurde von Ana Sobral, Projektleiterin von Weiter Schreiben Schweiz, moderiert.